Tour #12

Tell, Swiss Legend

21.–30. November 2025 & 25. Januar 2026

Swiss Orchestra
Lena-Lisa Wüstendörfer, Leitung
Olga Scheps, Klavier (ausser Zug)
Ilya Shmukler, Klavier (Zug)

Der Vorverkauf für die Konzerte in Zug und Vaduz startet im Sommer 2025.

Beim Konzert am 26. November 2025 im Theater Casino Zug spielt Ilya Shmukler an Stelle von Olga Scheps.

21.11.2025
Freitag, 19:30 Uhr
St. Gallen
Tonhalle
22.11.2025
Samstag, 19:30 Uhr
Zürich
Tonhalle
23.11.2025
Sonntag, 17:00 Uhr
Bern
Casino
26.11.2025
Mittwoch, 19:30 Uhr
30.11.2025
Sonntag, 17:00 Uhr
Andermatt
Konzerthalle
25.1.2026
Sonntag, 17:00 Uhr
Vaduz
Vaduzer-Saal

Konzertprogramm

Gioachino Rossini (1792–1868)
Ouvertüre zu «Wilhelm Tell»

Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840–1893)
Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll op. 23

Hans Huber (1852 Schönenwerd – 1921 Locarno)
Sinfonie Nr. 1 d-Moll op. 63 («Tell-Sinfonie»)

 

Wilhelm Tell, Held des Schweizer Gründungsmythos, hat Künstler*innen zu grossartigen Werken inspiriert. Ein bisschen bezeichnend – und durchaus passend zum Schweizer Understatement – ist es, dass die Geschichte des grossen Nationalhelden jedoch erst über Kunstwerke, die in unseren Nachbarländern geschaffen wurden, internationale Bekanntheit erlangte: Ende des 18. Jahrhunderts – vor dem Hintergrund der französischen Revolution – setzte sich Johann Wolfgang von Goethe im Zuge mehrerer Schweiz-Reisen, die ihn wiederholt auf den Gotthard und nach Andermatt führten, intensiv mit der Sage um Wilhelm Tell auseinander. Er erwog eine Adaption des Stoffs, übertrug die Idee dann aber seinem Freund Friedrich Schiller, dessen Drama 1804 wiederum unter der Regie von Goethe am Weimarer Hoftheater uraufgeführt wurde. Das Stück verbreitete sich rasch und stiess auch auf die Bewunderung des italienischen Operngrossmeisters und Hitgaranten Gioachino Rossini, der Ende der 1820er Jahre, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, in Paris weilte und Tell ein klingendes Denkmal schenkte.
Das Swiss Orchestra widmet dieser sagenhaften Figur der Schweizer Geschichte nun ein eigenes Programm: Eröffnet wird das Konzert «Tell, Swiss Legend» mit der berühmten Ouvertüre zu Rossinis «Guillaume Tell». Mit Hans Hubers Sinfonie Nr. 1, genannt «Tell-Sinfonie», präsentiert das Swiss Orchestra unter der Leitung von Lena-Lisa Wüstendörfer ausserdem ein selten gespieltes Werk der Schweizer Sinfonik, das die Geschichte des Nationalhelden aus Schweizer Innenperspektive tönend nacherzählt. Struktur und Klang des Werks suggerieren ein zugrundeliegendes dramatisches Programm, in dem Tells Geschichte in Töne gewandelt scheint: Idyllischen Naturbildern und heroischen Klanggebilden folgen spannungsgeladene, gefahrenimplizierende forte-Passagen, bevor im triumphierenden Finalsatz eine Hymne auf Tell und die Unabhängigkeit zu ertönen scheint. Und wer weiss, vielleicht hört die eine oder der andere auch einen Pfeil durch die Luft sausen…
Zwischen den beiden Tell-Kompositionen erklingt Tschaikowskis kraftvolles, majestätisches, aber auch sehnsuchtsvolles erstes Klavierkonzert, das heute zu den beliebtesten Werken des klassischen Repertoires zählt. Den Solopart übernimmt die brillante Pianistin Olga Scheps.

Bereits in jungem Alter entwickelte Olga Scheps ein Klavierspiel, das intensive Emotionalität und Ausdrucksstärke mit aussergewöhnlichem pianistischem Können vereint. Heute umfasst ihr Repertoire neben den grossen Werken der Klavierliteratur auch Kompositionen, die selten auf Konzertbühnen gespielt werden, darunter die posthumen Etüden von Frédéric Chopin, Franz Liszts «Malédiction» oder «Les Oiseaux exotiques» von Olivier Messiaen. Ihre Solo-Recitals sind beim Publikum in aller Welt ebenso gefragt wie ihre Auftritte als Solistin mit Orchester und ihre kammermusikalischen Projekte. Namhafte Dirigenten wie Thomas Dausgaard, Lorin Maazel, José Serebrier, Marcus Bosch, Ralf Weikert, Michel Tabachnik, Antoni Wit und Ivor Bolton luden Olga Scheps zur Zusammenarbeit ein. Heute konzertiert Olga Scheps mit grossem Erfolg in weltbekannten Konzerthäusern wie der Elbphilharmonie, der Berliner und Kölner Philharmonie, dem Wiener Konzerthaus, der Cadogan Hall London, der Tonhalle Zürich und der Suntory Hall in Tokio. Sie ist ein gefragter Gast bei Festivals wie dem Rheingau Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Kissinger Sommer, dem Heidelberger Frühling, dem Klavier-Festival Ruhr, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem MDR Musiksommer oder dem Lucerne Festival am Piano. Seit 2009 ist Olga Scheps Exklusivkünstlerin bei Sony Classical. Mit ihrem Debüt-Album «Chopin» gewann sie sogleich einen ECHO Klassik. Auch ihr «Russian Album» und «Schubert» wurden von der Kritik hoch gelobt. Mit dem Stuttgarter Kammerorchester spielte sie Chopins Klavierkonzerte Nr. 1 und 2 ein. Neue Wege ging sie mit dem Album «100% Scooter –Piano Only», auf dem sie Arrangements der bekanntesten Scooter-Hits von Sven Helbig eingespielt hat. Nach einer Aufnahme von Tschaikowskys 1. Klavierkonzert mit dem WDR Sinfonieorchester spannte Olga Scheps mit ihrem Album «Melody» einen musikalischen Bogen über vier Jahrhunderte mit Werken von Bach bis Aphex Twin. Olga Scheps ist «Steinway Artist».

«Shmukler ist ein Vulkan» und «Den Namen von Ilya Shmukler muss man sich jetzt wohl merken», schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung nach seinem Triumph beim Concours Géza Anda 2024 in Zürich, wo er neben dem Ersten Preis vier weitere wichtige Auszeichnungen erhielt. Als er 3 Jahre alt war, entdeckte Iljas Mutter ihn, wie er auf dem Bett herumsprang und Robertino Loretis «Jamaica» sang. Seinen Eltern war es jedoch wichtig, ihren Jungen zu einem vielseitigen Menschen zu erziehen, und so verbrachte er die ersten Jahre auch mit Schule, Tischtennis und Gesellschaftstanz, bevor er sich auf die Musik konzentrierte. Seitdem ist Ilya Shmukler als Solist in Europa und Nordamerika aufgetreten, mit Künstlern wie Mikhail Pletnev, Paavo Järvi, Marin Alsop, Nicholas McGegan, Junichi Hirokami, Anne-Marie McDermott, Anton Nel und David Radzynski sowie mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Musikkollegium Winterthur, den Orchestern des Mariinsky Theaters, in Fort Worth und Sendai, dem Kansas City Chamber Orchestra, den Bayer-Symphonikern und dem New Music Orchestra. Finalist und Preisträger für die «Beste Darbietung eines Mozart-Konzerts» beim Cliburn-Wettbewerb zu sein, ist ein Meilenstein in seiner Karriere, ebenso wie sein Debüt in New York als Gewinner der Carnegie Weill Recital Hall Debut Audition im selben Jahr 2022. Als Absolvent der Klasse von Elena Kuznetsova und Sergey Kuznetsov am Moskauer Konservatorium setzt Ilya seine Studien bei Stanislav Ioudenitch an der Park University, Missouri, sowie an der Escuela Superior de música Reina Sofía in Madrid fort.