Tour #13
Verführung Schweizer Klassik
7. & 24.–30. Mai 2026
Swiss Orchestra
Lena-Lisa Wüstendörfer, Leitung
Emmanuel Pahud, Flöte (ausser Lugano)
Olga Scheps, Klavier (Lugano)
Beim Konzert am 7. Mai 2026 im LAC Lugano spielt Olga Scheps (Klavier) an Stelle von Emmanuel Pahud. Das Programm wird leicht angepasst.
Der Vorverkauf für die Konzerte in Lugano und Bern startet im Sommer 2025.
Konzertprogramm
Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Ouvertüre zu «Don Giovanni»
Jean Baptiste Édouard Dupuy (um 1770 Corcelles – 1822)
Konzert für Flöte und Orchester d-Moll
Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840–1893)
Arie des Lenski aus «Eugen Onegin» (Bearbeitung für Flöte und Orchester)
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Programm des Konzerts vom 7. Mai 2026 in Lugano:
Jean Baptiste Édouard Dupuy (um 1770 Corcelles – 1822)
Ouvertüre zur Oper «Jugend und Leichtsinn»
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Das Swiss Orchestra entführt Sie in eine Welt voller Leidenschaft, Intrigen und Schicksalsschläge. Von der dramatischen Ouvertüre zu Wolfgang Amadeus Mozarts «Don Giovanni» über das virtuose Flötenkonzert des abenteuerlichen Schweizer Komponisten Jean Baptiste Edouard Dupuy bis hin zu Ludwig van Beethovens schicksalsträchtiger Fünfter Sinfonie erleben Sie ein Konzert, das die Höhen und Tiefen menschlicher Emotionen musikalisch zum Klingen bringt – mit dem brillanten Solisten Emmanuel Pahud als besonderem Highlight.
Doch der Reihe nach. Ausgangspunkt des Konzerts «Verführung Schweizer Klassik» ist der Schweizer Komponist Dupuy, der aufgrund seines Lebensstils als «Don Giovanni des Nordens» bezeichnet wurde: 1770 im neuenburgischen Corcelles-Cormondrèche geboren, zog es ihn zum Studium zunächst nach Paris und später nach Berlin, wo er in der Kapelle des preussischen Prinzen Heinrich mitwirkte. Nach seiner dortigen Entlassung ging er auf Reisen durch Nordeuropa und machte zunächst in Stockholm Halt. Er komponierte, dirigierte, spielte Violine und startete zugleich seine Sängerkarriere. Nachdem er wegen eines pro-napoleonischen Lieds bei König Gustav IV. Adolf in Ungnade fiel, musste er das Land verlassen. Daraufhin versuchte er sich mit einigem Erfolg in Kopenhagen, wo er in der dänischen Erstaufführung die Titelrolle des «Don Giovanni» sang. Dass er dessen Hauptcharakter ähnelt, bezeugen zahlreiche brisante Liebesaffären Dupuys, die ihn immer wieder in Bedrängnis brachten: Aufgrund einer Liaison mit Charlotte Friederike, der Ehefrau des Prinzen und späteren Königs Christian Friedrich (Christian VIII.), wurde er aus Kopenhagen verwiesen. Schliesslich konnte er nach Stockholm zurückkehren, wo er 1812 Kapellmeister wurde und mehrere Mozart-Opern in Schweden aufführte.
Doch auch als Komponist war Dupuy erfolgreich: Sein Flötenkonzert steht, wie Mozarts «Don Giovanni»-Ouvertüre, in d-Moll – und auch wenn es sich um ein Instrumentalstück handelt, ist ihm die inhärente Dramatik zweifellos anzuhören. Wie in «Don Giovanni» und bei Dupuy geht es auch in «Eugen Onegin» von Tschaikowski um eine Episode der Verführung, die hier schliesslich in einem tödlichen Duell zweier Freunde endet. Die Geschichten haben eines gemein: Am Schluss tut das Schicksal das seinige. Nur allzu passend, dass das Programm mit der schicksalsträchtigsten aller Sinfonien schliesst: Beethovens Fünfter.
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Der französisch-schweizerische Flötist Emmanuel Pahud begann mit sechs Jahren Musik zu studieren. Er schloss mit dem Ersten Preis des Pariser Conservatoire ab und studierte weiter bei Aurèle Nicolet. Er gewann den ersten Preis bei den Wettbewerben in Duino, Kobe und Genf und übernahm mit 22 Jahren die Stelle des Ersten Solo-Flötisten bei den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado, eine Position, die er nach wie vor innehat. Darüber hinaus verfolgt er eine internationale Karriere als Solist und Kammermusiker.
Emmanuel Pahud gibt weltweit Konzerte bei führenden Orchestern, Konzertserien und Festivals und hat als Solist mit Dirigenten wie Abbado, Antonini, Barenboim, Boulez, Fischer, Gergiev, Gardiner, Harding, Järvi, Maazel, Nezet-Séguin, Orozco-Estrada, Perlman, Pinnock, Rattle, Rostropovich und Zinman zusammengearbeitet.
Als begeisterter Kammermusiker spielt er regelmässig Rezitale mit Pianist*innen wie Eric Le Sage, Alessio Bax, Yefim Bronfman, Hélène Grimaud, Stephen Kovacevich und im Jazzbereich mit Jacky Terrasson. Im Jahr 1993 gründete er das Summer Music Festival in Salon de Provence gemeinsam mit Eric Le Sage und Paul Meyer, bis heute ein einzigartiges Kammermusikfestival. Er gestaltet Aufnahmen mit «Les Vents Français» in Zusammenarbeit mit grossartigen Kollegen wie François Leleux, Paul Meyer, Gilbert Audin und Radovan Vlatkovic.
Besonders am Herzen liegt ihm die Erweiterung des Flötenrepertoires. Deshalb gibt er jedes Jahr neue Werke bei Komponist*innen wie Elliott Carter, Marc-André Dalbavie, Thierry Escaich, Toshio Hosokawa, Michaël Jarrell, Philippe Manoury, Matthias Pintscher, Christian Rivet, Eric Montalbetti, Luca Francesconi und Erkki-Sven Tüür in Auftrag.
Seit 1996 hat Emmanuel Pahud 40 Alben exklusiv für EMI / Warner Classics aufgenommen, die alle von der Kritik einhellig gelobt und mit Preisen bedacht wurden und einen der bedeutendsten Beiträge zur Flötenmusik darstellen.
Emmanuel Pahud ist Träger des Léonie-Sonning-Musikpreises 2024. Er wurde für seinen Beitrag zur Musik zum Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres ernannt und ist Ehrenmitglied der Royal Academy of Music. Ausserdem ist er Botschafter für Unicef.
Bereits in jungem Alter entwickelte Olga Scheps ein Klavierspiel, das intensive Emotionalität und Ausdrucksstärke mit aussergewöhnlichem pianistischem Können vereint. Heute umfasst ihr Repertoire neben den grossen Werken der Klavierliteratur auch Kompositionen, die selten auf Konzertbühnen gespielt werden, darunter die posthumen Etüden von Frédéric Chopin, Franz Liszts «Malédiction» oder «Les Oiseaux exotiques» von Olivier Messiaen. Ihre Solo-Recitals sind beim Publikum in aller Welt ebenso gefragt wie ihre Auftritte als Solistin mit Orchester und ihre kammermusikalischen Projekte. Namhafte Dirigenten wie Thomas Dausgaard, Lorin Maazel, José Serebrier, Marcus Bosch, Ralf Weikert, Michel Tabachnik, Antoni Wit und Ivor Bolton luden Olga Scheps zur Zusammenarbeit ein. Heute konzertiert Olga Scheps mit grossem Erfolg in weltbekannten Konzerthäusern wie der Elbphilharmonie, der Berliner und Kölner Philharmonie, dem Wiener Konzerthaus, der Cadogan Hall London, der Tonhalle Zürich und der Suntory Hall in Tokio. Sie ist ein gefragter Gast bei Festivals wie dem Rheingau Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Kissinger Sommer, dem Heidelberger Frühling, dem Klavier-Festival Ruhr, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem MDR Musiksommer oder dem Lucerne Festival am Piano. Seit 2009 ist Olga Scheps Exklusivkünstlerin bei Sony Classical. Mit ihrem Debüt-Album «Chopin» gewann sie sogleich einen ECHO Klassik. Auch ihr «Russian Album» und «Schubert» wurden von der Kritik hoch gelobt. Mit dem Stuttgarter Kammerorchester spielte sie Chopins Klavierkonzerte Nr. 1 und 2 ein. Neue Wege ging sie mit dem Album «100% Scooter –Piano Only», auf dem sie Arrangements der bekanntesten Scooter-Hits von Sven Helbig eingespielt hat. Nach einer Aufnahme von Tschaikowskys 1. Klavierkonzert mit dem WDR Sinfonieorchester spannte Olga Scheps mit ihrem Album «Melody» einen musikalischen Bogen über vier Jahrhunderte mit Werken von Bach bis Aphex Twin. Olga Scheps ist «Steinway Artist».
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