Tour #4

Surprise Schweizer Sinfonik

1.–9. Januar / 24. April / 2. Juli 2022

Swiss Orchestra
Lena-Lisa Wüstendörfer, Leitung
Christoph Pfändler, Hackbrett (Langenthal, Zürich, Andelfingen)
Noldi Alder, Hackbrett (Herisau)

1.1.2022, Langenthal, Stadttheater
2.1.2022, Zürich, Kunsthaus, Chipperfield-Bau, Festsaal
9.1.2022, Andelfingen, Reformierte Kirche
24.4.2022, Herisau, Reformierte Kirche
2.7.2022, Andermatt, Konzerthalle

Konzertprogramm

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
«Eine kleine Nachtmusik», Serenade Nr. 13 für Streicher in G-Dur, KV 525

*Paul Huber (1918 Kirchberg –  2001 St.Gallen)
Konzert für Hackbrett und Streichorchester

**Noldi Alder (1953 Urnäsch)
Hackbrettwelten
Kafiwasser
De Wedetäcktig
Zitt isch gsiä
Flüch oder i nemmdi
Endspurt

Joachim Raff (1822 Lachen – 1882)
Cavatina aus «Six Morceaux», op. 85 Nr. 3, arrangiert für Solo-Violine und Streicher

Piotr Iljitsch Tschaikowski (1840 – 1893) und Paul Juon (1872 – 1940 Vevey)
Highlights aus Serenade für Streicher in C-Dur, op. 48 und 5 Stücke für Streichorchester, op. 16
I. Pezzo in forma di sonatina: Andante non troppo – Allegro moderato (Tschaikowski)
II Valse: Moderato – Tempo di valse (Tschaikowski)
IV. Elegie (Juon)
V. Tanz (Juon)
IV.Finale: Tema russo (Tschaikowski)

*Johann Strauss (Sohn, 1825 – 1899)
An der schönen blauen Donau Walzer, op. 314

*Johann Strauss (Vater, 1804 – 1849)
Radetzky-Marsch Marsch, op. 228

* In den Konzerten in Langenthal, Zürich und Andelfingen. ** Im Konzert in Herisau

 

Mit Juwelen der Schweizer Musik und Evergreens des klassischen Repertoires läutet das Swiss Orchestra musikalisch das Jahr 2022 ein. Den musikalischen Reigen eröffnet Wolfgang Amadeus Mozarts Streicherserenade Nr. 13 in G-Dur, besser bekannt unter ihrem sprechenden Titel «Eine kleine Nachtmusik».

Als erster Höhepunkt folgt das Hackbrett-Konzert des Ostschweizer Komponisten Paul Huber, in dem das Hackbrett in gewitzter Weise als Vermittler zwischen klassischer Musik, Volksmusik und Jazz auftritt. Solist ist der aufstrebende und vielseitige Hackbrettvirtuose Christoph Pfändler, der sich stilsicher zwischen den unterschiedlichsten musikalischen Welten bewegt. Alternativ zu Hubers Komposition erklingen beim Konzert in Herisau Werke von und mit Noldi Alder, der als Komponist, Hackbrettspieler und Naturjodler neue Töne aufgreift und damit Volksmusik ins 21. Jahrhundert transferiert.

Die Cavatina ist das wohl bekannteste Stück des Schwyzer Komponisten Joachim Raff und entführt die Zuhörerinnen und Zuhörer zu Beginn des zweiten Konzertteils in die Klangwelten romantischer Musik des 19. Jahrhunderts.

Als zweiter Höhepunkt des Abends folgen Auszüge aus Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Serenade für Streicher, die im Wechsel mit Paul Juons 5 Stücke für Streichorchester aufgeführt werden. Durch diese aussergewöhnliche Verschränkung der beiden Werke des Russen mit Verbindungspunkten in die Schweiz einerseits und des in Moskau geborenen Schweizers mit Graubündner Wurzeln andererseits wird das Leitprinzip des Swiss Orchestra gewissermassen auf die Spitze getrieben: Und so ist die erste Neujahrs-Tournee eine spannende Entdeckungstour, in der eine für das Orchester typische Verknüpfung von Schweizer Musik und internationaler Sinfonik präsentiert wird. Als Zugabe folgen im Januar zwei Neujahrs-Klassiker von Johann Strauss Vater und Sohn.

Der 1992 in Luzern geborene Christoph Pfändler hatte Töbi Tobler als Hackbrettlehrer, was sich für den jungen Musiker als Glücksfall erwies: Denn der Lehrer liess Pfändler auf traditionellen wie auch auf neuen, unkonventionellen Wegen gewähren und unterstützte ihn dabei. So begann sich Christoph Pfändler schnell für Heavy Metal zu interessieren und wollte diesen auf dem Hackbrett umsetzen. 2010 begann er sein Volksmusikstudium an der Musikhochschule Luzern. Im Januar 2012 spielte er sein erstes Konzert mit dem Dirigenten Howard Griffiths und dem Brandenburgischen Staatsorchester. Daraus resultierten diverse weitere Konzerte.

2013 schloss er an der Musikhochschule Luzern den Bachelor of Arts in Music im Bereich Volksmusik mit Bestnoten ab. Im selben Jahr holte ihn Marco Kunz in seine Band: Bis heute veröffentlichte er mit „Kunz“ vier Alben, welche Goldstatus erreichten und grosse Tourneen durch die ganze Schweiz nach sich zogen. Mit seiner Band „Metal Kapelle“ veröffentlichte er die Alben «Fuckbrett» und «Insomnia», mit Töbi Tobler betreibt er das kongeniale Hackbrettduo „TOPF“ (Tobler & Pfändler). Seine Band «Stalldrang» spezialisiert sich auf traditionelle Volksmusik.

Noldi Alder, geboren 1953 in Urnäsch und Vertreter der vierten Generation der Appenzeller Volksmusik-Dynastie Alder, ist ein grosser Erneuerer. Einst Mitglied der legendären „Alderbuebe“, experimentiert er seit 1996 als Komponist und Arrangeur, als Geiger, Hackbrettspieler und Naturjodler mit Volksmusik, Klassik und neuen Tönen.

In wegweisenden Formationen wie „Das Neue Original Appenzeller Streichmusik Projekt“, in Filmen wie „Heimatklänge“, als Feldforscher, Opernkomponist oder Improvisator findet Noldi Alder einen einzigartigen Weg zwischen starrer Konvention und lebendiger Moderne. 1995 schloss er das klassische Musikstudium mit dem Hauptfach Violine ab und arbeitet seither als freischaffender Musiker in den Bereichen Klassik, Volksmusik, Salonmusik, Komposition und Arrangement. 2018 erhielt der umtriebige Virtuose den Schweizer Musikpreis.